Zwei TOP20 Ergebnisse und ein schwerer Startsturz in Mt. Saint
Anne Katrin Leumann wird direkt nach dem Start in einen schweren Sturz verwickelt und konnte das Rennen erst mit Verzögerung und zwei neuen Laufrädern aufnehmen. Lisi Osl beendete das Rennen – nach einer durchwachsenen Phase – mit positivem Gefühl auf Rang 18. Helen Grobert verpasste die TOP10 mit Rang zwölf nur knapp und sorgte erneut für ein hervorragendes Ergebnis.
Katrin Leumann fühlte sich beim Training auf der technisch sehr anspruchsvollen Runde von Tag zu Tag wohler und ging mit einem guten Gefühl in das Rennen. In der Startrunde konnte sie sich bereits von Rang 42 bis auf 20 nach vorne kämpfen, ehe sie noch in der ersten Runde von einer Konkurrentin abgeschossen wurde und zunächst traumatisiert und mit Atemnot am Boden liegen blieb. Die Schweizerin konnte das Rennen fortsetzen, musste jedoch mit zwei Reifenschäden als Folge des schweren Sturzes bis zur nächsten technischen Zone laufen und ging so schon mit sechs Minuten Rückstand in die zweite Runde. Nach drei Runden war für sie das Rennen aufgrund der 80% Regel beendet: „Ich hatte eigentlich ein gutes Gefühl und der Kurs hier liegt mir. Ich bin nach meiner langen Krankheit im Frühjahr sicher noch nicht bei 100%, aber ich denke hier wäre schon etwas gegangen. Schade, dass das Rennen aufgrund dieser rabiaten Aktion so schnell vorbei war. Das war einfach unnötig“, kommentierte die sichtlich frustrierte Eidgenössin ihr kurzes Rennen. Außer einigen Schürfwunden und eine geprellten Schulter blieb sie aber weitgehend unverletzt.
Lisi Osl war nach dem Rennen erstmals wieder positiv gestimmt: „Ich habe seit dem Rennen in der Lenzerheide mit meinem Körper gekämpft und zunächst waren auch die Ärzte ratlos. Dann haben wir aber wohl den richtigen Ansatz gefunden. Auch wenn ich weiß, dass ich mich noch nicht wieder komplett erholt habe, bin ich mit dem Rennen doch sehr zufrieden. Es ging fast bis zum Schluss, ohne dass mir jemand den Akku kurz vor Ende rausnimmt. Ich hoffe mal, dass es nächste Woche wieder so gut oder sogar noch besser läuft. Windham hat mir immer Spaß gemacht und erfahrungsgemäß geht die zweite Woche in Übersee immer noch etwas besser.“ Die achtfache österreichische Staatsmeisterin war von Beginn an in den TOP20 zu finden und konnte sich auch konstant um Rang 18 herum halten. Nach einem Sturz in der vorletzten Runde verlor sie etwas an Boden, konnte dann aber auch wieder aufholen und am Ende Rang 18 verteidigen. Nach der langen Ungewissheit über ihre gesundheitliche Situation scheint sich die Tirolerin langsam zu erholen und ihr Potential Stück für Stück wieder abrufen zu können.
Helen Grobert konnte ihre gute Form auch in Kanada bestätigen und starte zunächst furios ins Rennen. Aus der zweiten Startreihe attackierte sie direkt am ersten Anstieg, um von Beginn an ‚ihr eigenes Tempo‘ fahren zu können. Nach der ersten Runde reihte sich die Deutsche auf dem zehnten Rang ein und musste lediglich noch zwei Plätze an Eva Lechner und Maja Wloszczowska abgeben. In den letzten drei Runden duellierte sie sich mit der Drittplatzierten der deutschen Meisterschaft, Adelheid Morath, behielt in der letzten Runde aber die Oberhand und bestätige ihre Olympianorm mit Rang zwölf. „Ich hatte heute wieder gute Beine und habe auch einen echt guten Start hingelegt. Mein Problem waren heute eher die technischen Passagen. Da habe ich mich einfach nicht so wohl gefühlt wie üblich. Vorne in den TOP10 machst du auch nur einen kleinen Fehler und es sind gleich zwei vorbei. Heute habe ich davon ein paar zu viele gemacht, um unter den ersten zehn zu landen.“ Am Ende war die deutsche Meisterin aber dennoch zufrieden, auch mit einem nicht perfekten Rennen einen zwölften Rang nach Hause bringen zu können. „Mehrere kleine Ausrutscher haben einfach immer wieder ein paar Sekunden gekostet und ich habe die Abfahrt heute auch erst in der letzten Runde perfekt erwischt. Dafür ist das Ergebnis super. Windham ist zwar nicht meine Lieblingsstrecke, aber ich freue mich trotzdem auf eine weitere Woche mit dem Team. Danke für den perfekten Support, es hat wieder alles hervorragend geklappt!“
Das Team reist nun weiter in die USA zum Weltcup im Bundesstaat NewYork in Windham. Die Streckencharakteristik unterscheidet sich mit einem langen Anstieg und einer relativ einfachen Abfahrt stark von dem technisch höchst anspruchsvollen Kurs in Kanada.
Foto: GHOST-Bikes