Aschau, ein kleines Örtchen in der Nähe des Chiemsees war der letzte Halt der größten Mountainbike Enduro Serie in Deutschland und mitten drin der 16 Jährige Schorndorfer Tristan Bulant (Freeride Mountain/ Bikeriders Schorndorf). Die aller letzte Chance alles in den Ring zu werfen um allen zu zeigen, das man zu den besten des Landes gehört.
Wie immer wurde samstags das Training gefahren. Aufgrund des anhaltenden Regens war es zu gefährlich die zweite Stage anzuschauen, da diese wie sich am Renn-Sonntag herausstellte ein reines Bachbett mit spitzen, rutschigen Steinen war. Der Rest der Stages waren reine ‘‘Wanderwege‘‘, welche vor allem sehr schnell und sehr steinig waren. Bulant hatte ein gutes Gefühl, voller Hoffnung und Power ging es also in den Prolog der zur Findung der Startaufstellung für Sonntag diente.
Der Prolog wurde zwei Tage vorher mit dem Rechen in den Wald gezogen, kombiniert mit einem Dauerregen und 200 Leuten die vor Tristan an den Start gingen wurde der Prolog zu einem echten Albtraum. Trotz einem super Start passierte das, was tatsächlich fast jedem Starter nach Bulant passierte, durch die vielen Vorstarter Grub sich ein Loch in den Boden welches das Vorderrad verschlang und den Fahrer aushebelte. Alle Hoffnung war auf einen Schlag verloren, mit einem 16. Platz im Prolog ging es in eine schlaflose Nacht.
Sonnenschein und strahlende 25 Crad empfingen die Starter am Rennsonntag 7 Stages 18 Kilometer und 800 Höhenmeter galt es zu bezwingen. Ein Sonntag der bei Tristan unter dem Motto „Das unmögliche, möglich machen“ stand. Stage eins und zwei liefen ohne Probleme, keine Steher, keine Fehltritte immer im Flow. Doch auf Stage 3 war die Luft raus, und zwar im Hinterrad. Trotz sogenanntem tubeless System bekam Bulant einen Platten, ein Problem, das er zuvor gar nicht kannte. Aber er war vorbereitet, schnell war der Schlauch der immer am Fahrrad mit transportiert wird verbaut und dank der Hilfe von Riol Suspesion auch wieder neue Luft gefunden. Stage 4 bis 7 liefen ebenso sauber und ohne Probleme.
Angekommen im Ziel hieß es dann Finish, Ende, Ziel, Finito. Die Saison war vorbei. 5 Stopps, fast anderthalb Stunden reine Rennzeit, unendliche Kilometer in ganz Deutschland und eine unvergessliche Zeit wurden jetzt auf die Waage gelegt, um den besten Enduro Mountainbiker in Deutschland zu finden. Fast schon weh tat es als der Zettel gedruckt wurde, welcher das Ergebnis des letzten Rennens der Saison offiziell bekannt gab … und tatsächlich, Tristan hatte es geschafft sein persönliches Ziel für das erste Jahr im Enduro Rennsport zu erreichen.
In Aschau konnte ein starker 6. Platz ergattert werden, doch was viel wichtiger ist, ist das Gesamtergebnis. Er konnte es selber gar nicht glauben, als er den Pokal des 4. Platzierten in der Hand hielt. Ein Pokal, der nun jedem Beweist, dass der 16 Jährige Schorndorfer zu der Elite in seiner Klasse gehört. Genau das war das Ziel, welches Tristan nun über zwei Jahre lang verfolgte „Jetzt die Bestätigung in der Hand zu halten, für was man so viel und vor allem hart geackert hat ist einfach nur überwältigend“ so der Schorndorfer.
Tristan Bulant bedankt sich ganz herzlich beim Bikeshop Freeride Mountain in Schorndorf, welcher eine unverzichtbare Unterstützung für diese Saison war. Ebenso bedankt er sich bei allen Leserinnen und Lesern welche aufmerksam und mit freude die Artikel gelesen haben und vielleicht auch ein bisschen mitgefiebert haben.