Passend zum lang ersehnten Frühlingsbeginn startet für mich die Rennsaison 2015. Der Termin war mit dem 12. April ziemlich früh, wenn man bedenkt, dass es am Ostermontag noch heftig bei mir in München geschneit hat. Dementsprechend gering fiel meine Trainingszeit auf dem Endurobike im Winter aus. Ich war also relativ gespannt, ob sich mehr Rollentraining und weniger „richtiges“ Radfahren bezahlt machen sollten.
Als erstes Rennen hatte ich mir dieses Jahr den Auftakt der Cannondale Enduro Series in Dabo rausgesucht. Das Rennen dauert nur einen Tag und wird folglich ohne Training und auf Sicht gefahren. Wir starteten also unseren Trip erst Sonntag in der Früh. Nach fast 3 Stunden Fahrzeit kamen wir dann gegen halb 9 am “Col de la Schleiff” in der Nähe von Dabo an. Das Rennen sollte 1500 Tiefenmeter und 1300 Höhenmeter auf einer Strecke von 33km beinhalten. Das coole war, man startet oben auf dem Berg und die Runde endete unten im Tal, Shuttlebusse brachten einen dann wieder nach oben zum Auto. Gefahren wurde auf Sicht wie schon gesagt, dementsprechend nervös war ich zu Beginn, da ich nicht wusste was auf mich zukommen sollte.
Wir waren ziemlich spät dran bei der Anmeldung starteten so ziemlich am Ende. Zu Beginn hieß es kurz 10 Minuten hochtreten zur Stage und dann erstmal 20 Minuten anstehen.
Die erste Stage war dann zu Beginn auch noch relativ rutschig, da es heftig geregnet hatte am Vortag, wurde aber nach einem kurzen und sehr intensiven Tretstück super flowig und spaßig. Stage 2 und 3 sollten dann das ganze Potential von Dabo uns eröffnen. Super weicher und grippiger Waldboden gepaart mit einem kurvenreichen, nicht zu steilen Trail. Ganz nah dran an einem perfekten Trail, wie ich finde. Leider hatte ich auf Stage 2 gleich mal Pech und der Fahrer, der zwei vor mir gestartet war wollte mich bis zum Ende vom Trail nicht durchlassen. Nach der 3. Stage machten wir dann aber erst mal kurz Halt an der ersten der zwei Verpflegungsstationen, die mit Kuchen und Obst auf uns warteten. Stage 4 war dann zu Beginn schon etwas steiler und mit fiesen Steinen gespickt. Wem also etwas an seinem Schaltwerk lag, der passte hier definitv etwas besser auf. Mit Stage 1 sicherlich auch die anspruchsvollste. Stage 5 und Stage 6 liefen dann bei mir selber nicht mehr so toll, da ich mir die Kraft etwas falsch eingeteilt hatte und somit schon ermüdet in die Stages ging. Aber nichts desto trotz machten beide einfach unheimlich Spaß und zauberten uns allen ein Grinsen aufs Gesicht.
Die Organisatoren rund um Jerome Clementz haben es echt super hinbekommen uns 6 Stages zu präsentieren, die alle relativ sicher waren und mit keinen Überraschungen auf einen warteten. Es waren oft sobald es schnell wurde Schikanen abgesteckt, die aber eher mehr Spaß brachten als wegnahmen. So muss Enduroracing sein. Man fährt mit seinen Kumpels eine coole und anspruchsvolle Trailrunde und pusht sich gegenseitig und am Ende wird geschaut wer der Schnellste ist. Am Ende kam für mich diesmal Platz 38 in der Men Kategorie raus, womit ich sehr zufrieden bin, immerhin starteten wir in der gleichen Kategorie wie Remy Absalon oder Fabian Scholz.
Summa Summarum eines der am besten organisierten Rennen auf denen ich bis jetzt war und nicht zu vergessen, die Trails waren einfach nur der Hammer. Der Waldboden war super weich und hat ohne Ende Grip. Dabo ist auf jeden Fall auch ohne Rennen mal eine Reise wert.
Eine Woche später ging es direkt weiter nach Treuchtlingen zum Auftakt Specialized-SRAM Enduro Serie. Das Rennen ist super beliebt und dementsprechend mit über 500 Startern eines der größeren. Aber auch verständlich die Erreichbarkeit der Location und die nahezu perfekte Organisation machen das Rennen zu einem der Besten.
Für mich war es das erste Mal in Treuchtlingen und dementsprechend war ich auf die Trails gespannt, da ich bis dato nur Gutes gehört hatte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Stage 3+4 (Stage 1+2 waren den Pro vorbelassen) waren gleich zwei richtig coole und auch eher anspruchsvolle Stages, teilweise ziemlich steil und relativ steinig, aber dennoch mit ausreichend Flow. Einziges Problem war die Linienwahl, der Trail war relativ offen abgesteckt und lies viele Möglichkeiten offen. Stage 5 begann mit einer langen Tretpassage, die über zahlreiche Steine führte. Anstrengend und nicht so gesund für Pedale, da man oft beim Treten aufgesessen ist. Nach dem Tretstück ging der Trail in einen schnellen und super cool zu fahrenden kurvenreichen Trail über. Stage 6 hat mir persönlich am wenigstens gefallen. Die Kurven waren super rutschig und die Stage war mit fiesen Off-Chamber Stücken gespickt. Stage 7 und somit die letzte Stage führt über den lokalen Downhill, auch bekannt als Bobbahn, mit vielen gebauten Anliegern und Sprüngen. Ein super spaßiger highspeed Trail der seinen Schlussteil über eine Wiese mit dem Prolog teilte.
Nach dem Training der Stages wartete der Prolog auf uns. Dieses Jahr hatten die Veranstalter auf einer Wiese einen Slalom abgesteckt. Spaßig zu fahren, aber auch sehr technisch sobald man etwas schneller fahren wollte.
Ich hatte leider das Pech im Training auf dem Prolog fies zu stürzten. Irgendwie muss es dabei mein Schienbein erwischt haben und ich kam in den Genuss des lokalen Krankenhauses inklusive Nähen mit 5 Stichen und exklusiver Fahrt im Krankenwagen. Da hatte ich mir das Wochenende irgendwie anders vorgestellt.
Der Prolog und das Rennen am Sonntag waren somit gelaufen und ich an den Streckenrand zum Anfeuern verbannt. Wirklich schade, da ich ein gutes Gefühl im Training hatte und relativ flott unterwegs war. Wäre schön gewesen an das gute Ergebnis aus Dabo anzuknüpfen.
Jetzt ist erstmal wieder fleißig trainieren angesagt und viel Zeit auf dem Rad in den Bergen zu verbringen. Renntechnisch werde ich wahrscheinlich bei dem Rennen am Samerberg wieder einsteigen.